mein kleiner olivenbaum mein südbaum

auf dem fensterbrett orangen und meer

ich fliege und wärme mich

in deinem kleinen schatten

schläft mein hunger

Gedichte

  • ikaros

    er flog hoch oben

    bei den wolken mit ausgebreiteten flügeln

    weit flog er war glücklich

    trank licht luft und das singen der winde

    richtung sonne

    warum stürzte er

    es war nicht das wachs

    nicht feuer und schmelzpunkt

    es war schicksal


    Aus: Gelächter. Gedichte und Texte

  • palmen wünsche ich mir psalmen

    die preisen und loben kokosnüsse sand

    und steine die wärmen am nackten leib wünsch ich

    rosenöl hände die streichen reiben sanft kreisen

    eine hütte im schatten zu ruhn

    in den armen des anderen körpers

    träume eingelegt in die blätter der schöpfung

  • es ist ein lächeln am frühen himmel

    wie frühling um den mund

    erwartend den kuss

    im morgenrot

    verdacht möglich

  • verlust

    verliert allmählich in kürze das gedächtnis

    kurz die strümpfe und die leine für den hund

    ruck zuck reisst beine straucheln du musst sie leimen

    befreien von geistern im fichtenwald der eule auf dem ast

    blind am tag findet nichts nur nieten in der lotterie

    streunende füchse fressen das futter

  • der tisch

    das bild wackelt bierdeckel unterlegt

    darunter die stimme der grossmutter und ein wolf

    zwischen den falten des weissen tuchs

    sie beten: und segne was du uns bescheret hast

    kartoffelsalat und fleischkäse

    klösse am sonntag

    hängt das bild des vaters über den tellern

    seid dankbar

    himbeersirup tropft aus der lampe

  • löwenzahn

    gestern hat der wind die laternen gelöscht

    heute sind die wiesen dunkel

    du wartest auf worte es werde licht

    denn finsternis bedeckt die felder

  • ich sage dir morgen ob die sonne

    aufgeht der teig mit hefe

    steht im warmen unter dem tuch

    ich sage dir morgen ob es brot gibt


    ich sage der sorge sie möge ruhen

    ohne tuch und buch

    möge morgen nach osten schauen

    wegen der sonne

  • aus den wolken gefallen

    erschrockene farben

    bunte flocken am boden

    primeln schnee osterglocken

    hyazinthen wenig grün

    unglauben über nacht

    ein ausschlag plötzlich

    blüht der tod

Veröffentlichungen

Gelächter

Neuerscheinung:

Gelächter.
Gedichte und Texte

Die Sehnsucht der Menschen geht in zwei Richtungen. Die eine zieht hinaus zum Betrachten der Sternenwelt, deren unendliche Tiefe und deren ewiges Geheimnis. Die andere zur Erde hin, die sinnliche Gegenwart, Lust und Leiden beschert.

IL-Verlag, Basel, ISBN 978-3-907237-42-7

Leseprobe

Geliebter Augenschlag

Geliebter Augenschlag

Es sind Gedichte über Trennung und Nähe, über Liebe und Tod, Berühren und Abschied.

IL-Verlag, Basel, ISBN 978-3-90240-55-8

Leseprobe

Zündet ein Stern

Zündet ein Stern

Im Kosmos, der Milchstrasse, den Sternen und in der Natur spüren die Gedichte fragend dem Hintergrund, der Unsicherheit nach.

IL-Verlag, Basel, ISBN 978-3905955-72-9

Leseprobe

Mein Bild des Vaters

Mein Bild des Vaters

Es ist die Suche nach einem Vater, den sie nicht gekannt hat, gleichzeitig die Frage nach der moralischen Pflicht und dem Sinn des Lebens.

Zeitgut-Verlag, Berlin, ISBN 978-3-86614-232-9

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Kalender

Kalender

Zwei Gedichte aus dem Lyrikkalender 2016, herausgegeben von pro Lyrica, Schweiz.

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